
Sten Linnander wuchs in Schweden, Afghanistan und Nepal auf. An der Universität von Stockholm absolvierte er ein Studium der Physik und Geophysik. Heute lebt er in Konstanz am Bodensee und arbeitet an einem Projekt, die uns eine neue Sicht der Erde bringen soll. Es geht ihm darum zu verstehen, wie wir mit der belebten Welt um uns in stärkeren Kontakt treten und die Aufgabe erfüllen können, die uns als bewussten Teilnehmern ihrer Evolution zukommt.
In seinen eigenen Worten…
Ich wurde 1950 als drittes Kind einer alteingesessenen schwedischen Familie geboren. Mein Vater war Richter, der über viele Jahre afrikanische und asiatische Regierungen in Rechtsfragen beriet. Meine Mutter war Lehrerin und Abteilungsleiterin beim Roten Kreuz; später widmete sie ihr Leben dem Kampf gegen die Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen in Afrika und anderen Teilen der Welt.
Meine ersten sechs Lebensjahre verbrachte ich in Schweden. Danach zog unsere Familie für zweieinhalb Jahre nach Kabul in Afghanistan, wo ich auf eine englischsprachige internationale Schule kam. Nach einem weiteren Jahr in Schweden ging es nach Kathmandu in Nepal; dort blieben wir dreieinhalb Jahre. Ich besuchte zunächst eine Jesuitenschule für nepalesische Kinder und dann eine amerikanische Schule.
Wir kehrten wiederum nach Schweden zurück. Nach meinem Abitur studierte ich Physik und Geophysik und machte 1975 meinen Abschluss an der Universität von Stockholm. Anderthalb Jahre später verließ ich Schweden, um mich einer radikalen Lebensgemeinschaft in Österreich anzuschließen – woraus ein Aufenthalt von drei Jahren werden sollte.
Nachdem ich die Gemeinschaft verlassen hatte, lebte ich in den folgenden drei Jahren größtenteils in den Vereinigten Staaten. Dort erwarb und vermarktete ich im Auftrag eines deutschen Erfinders Patentrechte zur Säuberung von ölhaltigen Abwässern und ähnlichen ökologischen Technologien.
Im Anschluss daran übernahm ich eine führende Rolle beim Aufbau eines sozialen Experiments in Deutschland, wobei mich vor allem verschiedene Aspekte der Erforschung des menschlichen Bewusstseins interessierten. Ich wurde dort Leiter einer sogenannten „Freien Universität“ und lud international anerkannte Forscher und Vordenker aus sozialen, naturwissenschaftlichen und spirituellen Disziplinen ein. Insgesamt engagierte ich mich elf Jahre in diesem Projekt.
Von 1989 bis 1992 leitete ich einen international tätigen gemeinnützigen Verein, den ich selbst mitbegründet hatte. Wir organisierten in der ehemaligen Sowjetunion, in kleinem Umfang und exemplarisch, Hilfsprogramme und Technologietransfer mit Schwerpunkt auf Ökologie, Medizin und Stadtverwaltung. Außerdem bemühten wir uns, ein internationales Projekt zum Schutz der Arktis voranzubringen, das vom Städteverbund im nordwestlichen Russland initiiert worden war.
1992 begann ich mich ausgiebig mit den schamanisch-spirituellen Lehren des Sweet Medicine Sundance Path zu befassen, einer Synthese des Wissens der Medizinmänner und -frauen aus Nord-, Mittel- und Südamerika und Australien, die auch moderne naturwissenschaftliche und psychologische Forschungsergebnisse einbezieht. Diese Studien habe ich bis 2010 fortgeführt.
1994 zogen meine Frau und ich nach Arizona in den USA, weil wir beide uns stärker auf diese Studien konzentrieren wollten. Ich arbeitete außerdem intensiv mit „Energy Synthesis“ (ES), einer umfassenden Theorie des mittlerweile verstorbenen Industriedesigners und Künstlers Alfred Wakeman, bei der es um die Fließbewegungen geht, die der Selbstorganisation der Natur zugrunde liegen (siehe https://energysynthesis.org).
Daneben gründete ich einen gemeinnützigen Forschungsverein und rief ein Projekt ins Leben, das weltweit hochauflösende Live-Bilder der sonnenbeleucheten Seite der Erde verfügbar machen sollte. Diese Bilder sollten von einem bereits gebauten Satelliten namens Triana aufgenommen werden, der aber umgebaut und DSCOVR umbenannt wurde und sich zwar jetzt im Umlauf um die Erde befindet, aber ihre ursprüngliche Aufgabe nicht erfüllt.
2002 kehrten wir nach Deutschland zurück und ich arbeitete weiter daran, die Echtzeitbilder der Erde Wirklichkeit werden zu lassen und unternahm neue ES-Experimente. Für meinen Broterwerb war ich 30 Jahre lang als Übersetzer vom Deutschen ins Englische tätig und übernahm Aufträge für Firmen und Privatkunden.
2011 habe ich ein Buch mit dem Titel „Die Erde spricht: Ich bin bei Euch” geschrieben. Es basierte auf Erfahrungen, die ich im Jahr 1996 gemacht hatte, als Ergebnis einer Zeremonie, bei der ich erlebte, wie die Erde mit mir „sprach“. Später schrieb ich ein zweites Buch zu einem ähnlichen Thema mit dem Titel „Die Erde antwortet: Willkommen zu Hause“.
2016 zog es mich zurück nach Nepal, wo ich die glücklichsten Jahre meiner Kindheit verbracht hatte. Ich beschloss, drei Monate dort zu verbringen. An meinem dritten Tag dort wurde ich von einem Fremden auf der Straße mit den Worten begrüßt: Namaste, Sir. Dies war der Beginn meiner Arbeit mit mehreren Hilfsprojekte für das ländliche Nepal, die von der nepalesischen NGO HEAR Nepal ausgeführt werden (HEAR steht für Health, Education, Awareness and Rights). Ich arbeite weiterhin daran, diese Projekte (siehe https://hearnepal.de/) zu unterstützen, die mich immer wieder vor große Herausforderungen und große Zufriedenheit stellen.
Im Mai 2021 habe ich mein Projekt zur Verbreitung von Live-Bildern der gesamten Erde neu gestartet, diesmal mit dem Ziel, „Living Globes“ zu schaffen – runde Displays, oder Globen, auf denen kontinuierlich Live-Bilder sowohl der sonnenbeschienenen als auch der nächtlichen Ansichten der Erde angezeigt werden. Wir werden die Erde als Globus in unseren Wohnzimmern vor uns sehen können, wie sie jetzt gerade aussieht. Das Projekt, das von einem amerikanischen gemeinnützigen Verein umgesetzt wird, befindet sich noch im Anfangsstadium, aber wir haben jetzt ein starkes Team, das die konkrete Umsetzung vorbereitet (siehe https://livingglobes.org/).
Seit 2022 lebe ich in Konstanz am Bodensee und arbeite weiter an das Living Globe Projekt (siehe https://livingglobes.org/) und an den Projekten in Nepal.
1983 traf ich meine geliebte Frau Karin. Wir wurden im folgenden Jahr ein Paar und heirateten 1988. Sie war eine der schärfsten Kritiker meiner Arbeit, aber ermutigte mich immer meinem eigenen ungewöhnlichen Weg zu folgen.